Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 122

1850 - Königsberg : Bon
12s in den Stand, ihre Nahrungsmittel leicht und in hinreichender Menge aufzunehmen, und dann vergilt sie dem Menschen diese Wohlthat reichlich (Hdb. I. §. 74). §• 75. Wie Nahrungsmittel -er Pflanzen. Um die Nahrungsmittel der Pflanzen kennen zu lernen, muß man ihre Bestandtheile untersuchen, und da findet man denn, daß die Hauptmasse aller Pflanzen aus Kohlenstoff, Wasser- stoff, Sauerstoff und Stickstoff besteht skdrfr. l. Anh. V. §• 0.). Diese 4 Stoffe sind daher die hauptsächlichsten Nah- rungsmittel der Pflanzen. Betrachtet man z B. die fette Haus- wurz, die auf Dächern, den saftigen Mauerpfeffer, der auf Mauern wächst, sodann manche Zwiebelgewächse, wie z. B. die Tulpen, die im bloßen Wasser gezogen werden, so fleht man, daß für viele Pflanzen Lu ft und Wa ff er zum Leben und Wachsen hinreichen, da sie die genannten Bestandtheile enthalten und so die Pflanzen ernähren können. Den Kohlenstoff erhält die Pflanze aus der Luft durch die Blätter iß- I"i-), hauptsächlich aber und so lange die Blätter noch nicht entwickelt find, aus dem Boden durch die Wurzel. Der Kohlenstoff wird mit Sauerstoff verbunden als Kohlensäure aufgenommen, und der Sauerstoff durch die Blätter wieder abgeschieden. Daher muß im Boden Kohlensäure enthalten sein, wenn er die Pflanzen ernähren soll. Dies ist auch der Fast. Gewöhnlich enthält das von der Wurzel aufgesogene Wasser die Kohlensäure. Sie kommt von den Pflanzenstoffen her, die in dem Boden verwesen, wobei viele Kohlensäure entsteht. Deswegen ist ein schwarzer Boden, in dem viele Pflanzentheile vermodern, in der Regel sehr fruchtbar. Forstleute nehmen daber den Wäl- dern das im Herbste abfallende Laub, die sogenannte Waldstreu, nicht hinweg, weil sie das einzige Düngmiltel derselben sind. Die Wiesenerde, die Damm- oder Moorecde sind solche kohlen- reiche Bodenarten und daher sehr geeignet, hellen Sand-, Thon- und Kalkboden zu verbessern (Hdb Ii. S. 71.), die daran arm sind. Auch werden letztere durch Zumischung von Modererde, wie sie in hohlen Weiden und Eichen angetroffen wird, sodann durch Kohlenpulver, welches die Fruchtbarkeit des Bodens außeror- dentlich erhöht, und endlich durch den Dünger oder Mist, der eine große Menge verwesender Pflanzenstoffe enthält, welche Koh- lensäure liefern, wesentlich verbessert. Da übrigens der Kohlen- stoff nicht das einzige Nahrungsmittel der Pflanzen ist, so kann man wohl schwarzen und kohligen Boden finden, der doch nicht so fruchtbar ist, weil ihm andere für das Leben der Pflanzen erforderliche Stoffe fehlen. Ein solcher unfruchtbarer Boden ist z. B. die schwarze Heideerde.

2. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 156

1850 - Königsberg : Bon
156 preßte Saft dient gegen Blutspeien, der Same als schleimiges Mittel. 8. Der Hopfen, ein hohes, windendes Kraut mit lappigen, schärflichen Blattern, trägt Samenblüthen in schuppigen Kätzchen, mit einem gelben, harzigen Staube bedeckt, welcher dem Biere jene angenehme, gesunde und nicht zu ersetzende Bitterkeit verleiht. 9. Der Rhabarber, dem Sauerampfer ähnlich, wächst im mittleren Asten und liefert in seiner Wurzel ein Abführmittel und auch eine gelbe Farbe. tz. 96. 6. Mit 2 Samen. Die Blüthenstiele entspringen alle aus einem Punkte am Ende des Stengels und der Aeste und bilden eine Dolde. Die beiden Samen liegen mit der flachen Seite dicht an einander (Familie der Doldenblüthler, Linne's 2. Ordnung der 5. Klaffe). I. Der Wasserschierling (Ix. 17.) oder giftige Wüth- rich in tiefen Sümpfen und an den moorgründigen Ufern der See'n und Flüsse, auch auf Floßholz, blüht im Sommer. Die ausdauernde Wurzel ist wurzelstockig, dick, fächerig, viele senk- rechte, ziemlich straffe Wurzelfasern austreibend, die braun sind und 4 bis 9 Quirle bilden. Die Fächer enthalten einen hellgel- den, höchst giftigen Milchsaft, der an der Luft ins Saffrangelbe übergeht. Der Stengel ist 2 bis 4' hoch, aufrecht, stielrund, leicht gestreift, kahl, gegen den Grund purpurfarbig, röhrig und gezweitheilt. Die Blätter sind kahl, die wurzelständigen gefiedert- vielfach-zusammengesetzt, zuweilen 12" und darüber lang; die stengelständigen stehen wechselweis; die unteren sind gesiedert- doppeltzusammengesetzt, die oberen gefiedert-zusammengesetzt. Die Blättchen sind lanzettförmig und sägenartig; das unpaare ist stets dreitheilig, die gepaarten aber sind ungetheilt, 2- und drei- theilig. Die Blattstiele sind stielrund, röhrig, kahl am Grunde scheibenförmig und mit einem häutigen Rande versehen. Die Blumen bilden gipfelständige und dem Blatte gegenüberstehende, zusammengesetzte Dolden. Die allgemeine Dolde ist vielstrahlig und gewölbt, die besondere vielblumig, fast halbkugelförmig. Die allgemeine Hülle fehlt; die besondere hat viele linienförmige Blättchen, von denen die äußeren öfters breiter als die übrigen, länger als die Döldchen und fast sägenartig sind. Der kaum . bemerkbare Kelch hat 5 Zähne, die Krone 5 gleiche, eingebogen- herzförmige, weiße Blätter. Die 5 fadenförmigen Staubfäden tragen rundliche, zweifächrige Kölbchen. Der fast halbkugelför- mige Fruchtknoten befindet sich unter dem Kelche und trägt 2 fadenförmige, anfangs aufrechte, dicht an einander liegende, nach- her auswärts gebogene Griffel mit stumpfen Narben. Die Frucht ist fast kugelrund, niedergedrückt, mit breiten, wenig erhabenen

3. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 37

1847 - Königsberg : Bon
37 Das Land ober der Erdboden unter dem Wasser ist entweder unter einer Quelle und heißt dann der Boden oder das Gerinne der Quelle, oder unter einem Bache der Rinnsal des Baches, oder unter einem Fkusse das Flußbett, oder unter einem Strome das Strombette, die Stromrinne; oder unter einem See der Seegrund, der Seeboden, das Seebecken, oder unter dem Meere der Meeresgrund oder Meeresboden, das Meerland oder Me er deck en. Land, auf welchem unmittelbar beständig Eis aufliegt, nennt man Eis land. Die ganze äußerste Fläche der Erde oder des Erdreiches, sie mag nun unter oder über dem Wasser sein, könnte man die Erdrinde oder Erdkruste nennen. Das Bette aller Gewässer besteht aus dem Boden oder Grund und aus den Seitenwänden. Der Grund steigt gegen die User an einigen Orten sanft und allmäiig, an andern steil hinan. Der Boden des Meeres oder der Seegrund ist in Hinsicht der Form dem trockenen Erdboden oder dem Lande ähnlich. Könnten wir das Wasser des Meeres gänzlich ablassen, so wür- den wir auch hier Höhenzüge und Thäler, niedrig- und hochlie- gendeebenen erblicken. Die Höhenzüge des Seebodens sind entweder Seehügel oder Seegebirge soder Wasseranhöhen, Wasser- gehügel, Wassergebirge) So kann man auch die Thäler des See- oder Meerbodens Wasserthäler oder Wassertiefen nennen. Wenn die höchsten Theile des Meerlandes (durch die Wasser- Region in die Luft-Region) über dem Wasserspiegel hervorragen und von einigem Umfange sind, so bilden sie Inseln. Also kann man die Jnselreihen als die sichtbaren höchsten Theile eines See- gebirges betrachten. Einzelne Felsenspitzen, die aus dem Wasser gleich Pfeilern hervorragen, nennt man Klippen; gehen sie nur bis unter den Wasserspiegel und nicht über denselben hinaus, so heißen sie blinde Klippen, weil sie von den Schissern nicht bemerkt werden. Eine Reihe von Klippen heißt ein Felsenriff. Klippen und Felsenriffe finden sich oft an den Küsten, welche dann Klippenküsten heißen. Die Klippen selbst, welche die Küsten umschließen, werden in manchen Gegenden sän den Küsten der skandinavischen Halbinsel) Scheren genannt. Abgeplattete Erhöhungen des Meerbodens von meistens geringem zuweilen auch beträchtlichem Umfange und größtentheils ebener Oberfläche, die höchstens 40' tief unter dem Wasserspiegel liegen, gewöhnlich aber (wenigstens zur Zeit der Ebbe) über denselben hinausragen und überhaupt Untiefen verursachen, nennt man Sandbänke, wenn sie aus Sand bestehen, Felsenbänke, wenn sie Fels- platten sind, auch wohl im allgemeinen, flachen Boden. Be- finden sie sich vor der Mündung der Flüsse oder vor dem Ein- gänge in einen Hafen, so heißen sie Barren, auch wohl Fluß- riegel. Sind sie in einem Flusse, so nennt man sie auch

4. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 11

1847 - Königsberg : Bon
11 an andern niedrig. Erhabenheiten und Vertiefungen weckffelw mit einander ab. Die Vertiefungen liegen zwischen den Erhe- bungen; oft werden auch die Vertiefungen von den Erhebungen umschlossen. Im Freien haben wir diese Verschiedenheit schon oft gesehen; daher können wir sie auf unsern Tafeln abbilden. Beträchtliche gleichförmige Landerstreckungen ohne merkliche Erhöhungen und Vertiefungen nennt man Ebenen, Flächen, flaches Land. Der Boden der Ebenen ist meist wellenförmig. Man vergleicht in dieser Beziehung das Land mit einem großen Gewässer oder mit dem Meere, welches der Sturm bewegt. Wo sind bei uns Ebenen? Dasjenige Land, welches sich in einer Gegend am wenigsten Liber den Spiegel des Wassers erhebt, das ihre tiefsten Stellen bedeckt, ist das niedrigste Land derselben. Es befindet sich ge- wöhnlich an den Ufern der Gewässer und heißt dann eine Nie- derung (z. B. die Weichselniederung, das Oder-, Warthe- und Netzbruch). Gewöhnlich sind die Niederungen fruchtbar und wasserreich, haben schönen Graswuchs und eignen sich daher zu Wiesen und Weideplätzen. Einen großen und niedrigen Land- strich (bet 500' Meereshöhe nicht übersteigt) nennt man eine Tiefebene und bei größerem Umfange Tiefland (wie Preußen, Pommern, Posen, Brandenburg). Es giebt solche, die tiefer liegen als die Oberfläche des Meeres und daher gegen seiu Ueberfluthen durch Deiche oder Dämme geschützt werden müssen (z. B. Holland). Steppen sind Niederungen, die sich durch ihren Mangel an süßem Wasser, einen sandigen und salzigen Boden und deshalb auch durch Salzsee'n und Salzquellen aus- zeichnen. Große Ebenen, besonders in heißen Gegenden, welche mit einem trockenen, unfruchtbaren Sande bedeckt sind, und wo die Sonnenhitze keine Pflanzen aufkommen läßt, heißen Wüsten. In diesen trifft man einzelne fruchtbare, wasserhaltige Stellen, Oasen genannt (die als Inseln in dem Sandmeere zu betrach- ten sind). Eine weit und breit ausgedehnte Landerstreckung, die sich 300' und noch mehr über das Meer erhebt, ist ein hohes Land, ein Hochland (Plateau) oder ein Erdbuckel, eine Landhöche, Tafel- oder Scheitelfläche, und zwar gehört sie zu den Hoch- ebenen erster Klasse, wenn sie mehr als -1000', dagegen zur zweiten Klasse, wenn sie weniger als 4000' Fuß Hohe hat (die größte in Europa an den Quellen der Wolga). Manche erstrecken sich so weit, daß der Reisende gar nicht mehr auf einer Erhebung zu sein glaubt. Sowohl das hohe wie das niedrigste Land hat ebene Stellen, kleine und größere Ebenen. Man theilt also alles Land in hohes und niedriges, in Hoch- land und Niederung und in gleichförmiges und ungleichförmiges oder in ebenes und unebenes Land. Zu welcher Art gehört un- sere Gegend?

5. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 16

1847 - Königsberg : Bon
16 Häufig steigt ein Absatz wieder etwas aufwärts, ehe ec sich nach unten krümmt; ein solcher Abfall heißt ein Rückfall. Der Fuß der Berge ist meistens flach mit sanften wellen- förmigen Abhängen und mehr oder weniger, oft gar nicht aus- gebreitet. — Die Einschnitte oder Einbiegungen, welche in den Fuß eines Berges hineingehen, nennt man'berg- oder Ge- birgsb usen. Anm. Sind die Schüler mit allen diesen Ausdrücken bekannt, so ver- suche der Lehrer, die ganze Form eines ihnen bekannten Hügels oder Berges mit ihnen durchzunehmen. Dabei wird angegeben 1. der Name, 2. die Lage und Ausdehnung, 3. die Gestalt (Höhe) und 4. der Anbau auf demselben. Bei der Beschreibung ganzer Hügelreihen ist außerdem noch die Richtung (der Anfang, die Fortjetzuna und das Ende oder der Anschluß an ein anderes Gebirge) zu berücksichtigen. §• 8- Pie Vertiefungen des Fand es. Wo es Erhebungen des Bodens giebt, da kommen natür- licher Weise auch Vertiefungen vor. Diese find sanfter und un- merklicher in den scheinbar flachen Gegenden, bedeutender im wellenförmigen Hügellande und am stärksten in den Gebirgen; doch kommen auch in Flachgegenden oft scharfe Einschnitte des Bodens vor, und an der Seite von Hochebenen senkt sich zu- weilen schnell das Land zu tiefen Thalungen und niedrigen Ebe- nen herab. Vertiefungen des Landes sind Landerstreckungen oder Landstriche, die gegen benachbarte Höhen tief oder niedrig liegen. Hierher kann man auch die Niederungen rechnen (§. O.s. Die wichtigsten und am häufigsten vorkommenden Vertiefungen sind die Thäler, andere geringere die Schluchten, Spalten, Klüfte, Abgründe, Höhlen. Gruben, Steinbrüche, Bergwerke sind Vertiefungen, von Menschen gemacht; Hohl- wege, Pässe ldesileen) sind theils das Werk der Natur, theils das Werk der Kunst. Eine Strecke Landes zwischen'hügeln und Hügelreihen heißt ein Grund. Ein breiter, flacher Raum zwischen Gebirgen ist eine Thalebene oder Aue. Ein gegen seine Länge schmaler, von Gebirgen eingeschlossener Raum seine Landerstreckung zwi- schen Bergreihen) ist ein Thal. Sehr enge Thäler zwischen schroffen Berggehängen nennt man Schluchten. Der obere Theil der Schluchtseiten oder Sch lucht wände ist der Rand, von wo man die ganze Breite der Schlucht übersehen kann. Es giebt Schluchten, die sanft, aber häufiger solche, die jäh abfallen. Manche Schluchten sind zugleich Pässe. Eine tiefe Schlucht, die oben fast enger als unten ist, nennt man einen Schlund.

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 73

1847 - Königsberg : Bon
73 all, wo viele Pflanzen wachsen und verfaulen, oben aufliegt, nennt man Damm- oder Garten-, auch Pflanzenerde. Sie ist gemischt aus Sand, Thon und Theilen verfaulter Pflan- zen und Thiere. Die Gartenerde ist die fruchtbarste und wird deshalb durch Mist, Dung oder Dünger vermehrt. Da aber manche Pflanzen mehr, andere weniger Dammerde zu ihrer Nahrung bedürfen, so ist oft der zu fette Boden eben so schädlich als der magere. Enthält z. B. das Erdreich mehr als den fünften Theil Gartenerde, so schießt das Getreide wohl in üppige Halme, bringt aber wenig Körner. Der Lehm läßt das Wasser auf sich stehen, daher die Land- * leute den Lehmboden auch kalten Boden nennen. Der Sand läßt das Wasser durchsiegen und bleibt fast trocken. Die frucht- bare Erde wird vom Wasser angefeuchtet und nimmt mehr da- von in sich auf als der Sand. Bei trocknem, warmen Wetter springt der Lehmboden auf und bekommt Risse, der Sand und die Dammerde werden staubig. Häufig besteht der Boden aus einem Gemische von Thon, Sand und Kalk. Diese vermischte, gewöhnlich grau und grau- und gelblich fettige Erde ist die Mergel erde. Die Ackersleute vermischen die verschiedenen Erdarten, um eine durch die andere zu verbessern, z. B. Sandboden durch Lehm oder Mergel. — Wenn der Kalkstein zu Staub zerfällt sver- .wittert) und sich mit Gartenerde vermischt, so giebt es einen fruchtbaren Boden. — Am Fuße der Gebirge, in Thalgründen, die ehemals Seeboden waren, ist in der Regel sehr fruchtbares Erdreich. In sumpfigen Gegenden findet man häufig eine schwarze, fette, von harzigen Theilen und einem Geflechte von Wurzeln durchdrungene Erde, welche getrocknet brennt und Torf heißt. Der sumpfige Boden, wo man Tors sticht, heißt Torfboden, auch Torfmoor. Weichland heißt jeder Boden, der vom Wasser durch- drungen und immer oder doch größtentheils naß und weich ist. Je weniger feucht, desto ähnlicher ist er dem erdigen Boden, und je nässer, desto ähnlicher dem völligen Wasser. Auch das Weich- land bringt Pflanzen hervor, doch kein Getreide. An Felsenwänden und an den Wänden tiefer Gruben sieht man, daß das Erdreich in verschiedenartigen Lagen über einander liegt, und an einigen Felsenwänden auch, daß diese Lagen auf- recht an einander stehen oder in schiefer Richtung auf einander liegen. Diese Lagen nennt man Schichten. Sie sind von ver- schiedener Farbe, einige weiß, andere roth, gelb, grau rc. Die Dicke oder Mächtigkeit der Schichten ist ebenfalls sehr verschie- den. Manche sind nur einige Linien mächtig, andere einen und mehrere Zoll, noch andere einen und mehrere Fuß, ja einige

7. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 79

1847 - Königsberg : Bon
79 gebirge sind besonders reich an Versteinerungen, brennbaren Mk- nerialien, z. B. Steinkohlen in großen Lagern und Asphalt oder Bergpech; auch Metalle enthalten sie, vorzüglich, Kupfer, Eisen und Blei. Im Flötzkalke findet man Hornstein- oder Feuerstein- lager, in den Flötzgipsgebirgen vorzüglich Schwefel und Salz und viele Schwefel- und Mineralquellen. Die gelblich weißen Kreide- felsen enthalten viele Feuersteine. Die Flötzgebirge sind vom Wasser meistens aus den Trümmern der Urgebirge und wohl zum Theil aus dem Wasser selbst niedergeschlagen worden. Es giebt unter ihnen schöne, ansehnliche Berge, die zwar nicht so hoch sind wie die Urgebirge, aber steiler und jäher aussehen. Die Gegenden am Fuße und in den Thalern der Flötzgebirge sind meist recht fruchtbar, voll schöner Laubwälder, fruchtbarer Felder und Wiesen. Wo es warm genug dazu ist, sieht man an den Abhängen Obstpflanzungen, Hopfen und Weinberge. Oben auf den Höhen der Flötzgebirge ist es aber freilich hier und da etwas kahl und unfruchtbar, wenn nicht etwa Waldungen da angepflanzt sind; denn das Kalkgebirge hat oben auf seinen Gipfeln meistens gar kein Wasser, keine Quelle, keinen Bach, noch weniger einen See. Da müssen die Leute oft sehr weit vom Berge hinuntergehen, um Wasser für den Haushalt und für ihr Vieh zu holen, oder sie müssen das Regenwasser in Gruben und Pfützen auffangen aus denen sie ihr Vieh tränken und ihr Bier brauen. Im Thale aber haben sie Wasser genug und fast reich- licher als im Urgebirge; denn alles Wasser, das oben auf die Kalkberge fällt oder sich aus der Luft niederschlägt, das rinnt in kleinen Ritzen hinunter und sammelt sich unten, wo es oft so stark aus den Bergen herausquillt wie ein Bach, so daß ein sol- cher Ouell gleich Mühlräder treibt. Auf den Flötzgebirgen sind die aufgeschwemmten Ge- birgsarten gelagert. Sie bestehen aus Theilen der aufge- schwemmten Flöh-, Uebergangs- und Urgebirge, also aus Schutt, Sand, Grus, Steinen und Felsblöcken und aus Thonerde und sind besonders durch die Gewalt des Wassers in Ueberschwem- mungen gebildet worden. Daher ist es begreiflich, daß die Be- siandtheile des Bodens um so mannichfaltiger werden, je mehr man sich ihnen nähert. Die Hügel des ausgeschwemmten Lan- des bestehen zuweilen aus Kalktuff, der sich unter dem Wasser niederschlägt, sind aber meistens Schutthügel und Schuttberge saus Gebirgstrümmern entstanden). Enthalten sie viele Theile von edlen Metallen, so daß es sich der Mühe lohnt, diese aus dem Schutte auszuwaschen oder auszuschwemmen, so nennt man sie Seifen gebirge. Das aufgeschlemmte Land ist das jün- gere, und das, welches noch täglich von den Flüssen oder vom Meere aufgeschwemmt oder vom unterirdischen Feuer durch Erd- beben verändert wird, das jüngste Land der Erde. In unserer Heimath ist das aufgeschwemmte Land leider bekannt genug;

8. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 83

1847 - Königsberg : Bon
83 des Sonnenlichtes schwächt. So lange sie unter dem Wasser stehen, haben sie feine fadenförmig zertheilte Blätter; kommen sie aber mit ihren Blättern über die Oberfläche des Wassers, so werden diese breit, mehr rund, am Grunde bald mehr, bald we- niger ausgeschnitten. Sie sind in der Regel entweder sehr saf- tig oder schwammig, einige auch lederartig. So verschieden der Boden des trockenen Landes, so verschie- den sind auch die Gewächse, die auf ihm stehen. — In schwar- z m kalten Sumpfboden mit Torfgrund wächst Torfmoos, Torf- heide oder Andromede, Porst rc.; in ausgetrockneten Sümpfen, <in sumpfigen Ufern der Bäche und Flüsse das scharfe Riedgras, Bitterklee, Weiden rc. An dumpfen, feuchten, schattigen Orten, auch unter der Erde in dumpfen Höhlen, feuchten Kellern wachsen die Pilze und Moose; unter schattigen Gebüschen der Nacht- schatten, Schachtelhalm, Schierling, Münze rc.; an feuchten, schattigen und warmen Stellen, im Schutze von Bäumen und Gesträuch, im Schalten von Mauern und gespaltenen Steinen die Farrenkräuter. — Aus feuchtem, lockerem Boden wachsen die Gräser. Grasreiche oder grasige Gegenden deuten auf frucht- baren Boden. Auf nördlichen Abhängen der Berge stehen die Gräser oft haufenweise beisammen und halten die Feuchtigkeiten an. — Wo Zwiebelgewächse stehen, in meistens fetter und feuch- ter Boden. — Auf der Damm- oder Gartenerde wachsen starke, krautige Pflanzen von saftigen, fleischigen Blättern und Wur- zeln und di? Obstbäume. — Auf Thon- und Lehmboden trifft rnan Gewächse von starken, festen Wurzeln und trockenem An- sehen, z. B. Disteln, Mohn, Reseda rc. -— Auf Sand wachsen leichte Gewächse mit faserigen Wurzeln; je weniger fest der Sand ist, desto mehr breitet sich die Wurzel aus, wie bei dem Sand- riedgrase, dem kriechenden Weizen rc- Je mehr Lehmkheile der Boden enthält, desto röther färben sich die weißen Blumen, z. B. der Ackerwinde. — Auf trockenem sandigem und steinigem Boden stehen in der Regel die Nadelhölzer, auf lockerem schwar- zen und auf festem lehmigen Grunde die Eichen. Auf Stein und Kies und auf Mauern wachsen Pflanzen mit feinen knolligen Wurzeln, z. B. der Steinbrech, auf schattigen Schutthaufen die Ochsenzungen, der Eisenhart rc. — Auf schiefe Flächen können zu einer Tageszeit die Sonnenstrahlen senkrecht fallen, wenn jene nicht gerade gegen Norden abdachen, daher an ihnen, besonders on sanften Bergabhängen gegen Südost, Süd und Südwest die ausländischen Pflanzen aus einem wärmeren Klima angepflanzt werden. Wo man an den südlichen Abhängen Weinberge sieht, wird man an den nördlichen Getreidefelder, Wiesen und Wal- dung gewahr. — Eine noch auffallendere Verschiedenheit der Ge- wächse findet man in jeder Gegend, wo Berge sind, auf bew Höhen und in den Thälern: denn das Höhenklima ist kälter, undr die Luft dünner als im Thale. Die Bergpflanzen sind niedrig 6*

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 85

1847 - Königsberg : Bon
85 Hecken. Ein Gehölz auf sumpfigem und morastigem Boden ist ein Bruch (Elsbruch) Ein Platz, den Laubhölzer oder Nadel- hölzer bedecken, heißt ein Gehölz, auch ein Holz; ganze Land- striche, die mit Hol; bewachsen sind, heißen Wälder. Die Eichen- wälder, Buchenwälder, Birkenwälder nennt man Licht- oder Laubgehölze, die Tannen- und Fichtenwälder aber Schwarz- gehölze. Ein Fichten-, Kiefern- und Tannenwald, der einen sandigen Boden von weiter Erstreckung in die Länge und Breite einnimmt heißt auch eine Heide. Die Gewächse, welche wir jetzt in unserm Vaterlands sehen gedeihen entweder von selbst, ohne Zuthun des Menschen, oder nur durch dessen Pflege. Die erstern nennt man wildwach- sende, die andern Kulturgewächse. Die letztern sind alle aus fremden, zum Theil sehr entfernten Ländern zu uns gekommen, z. B. Hyazinthen, Lilien, Mohn saus der Türkei,) Sonnenblumen, Kartoffeln, Taback saus Amerika), Kohl saus England), Zucker- wurzeln saus China), Schminkbohnen, Hirse saus Indien), Zwie- beln, Knochlauch saus Aegypten), Roggen saus .der Tartarei), Weizen, Gerste (aus Südeuropa), die edleren Obstbäume saus Asien). — Diejenigen Pflanzen, welche bei uns ursprünglich wild wachsen, sind die Eichen, Buchen, Birken, Kiefern, Holzäpfel und Holzbirnen (Knödeln oder Kruschken) und die meisten Feld- kräuter. Die meisten kultivirten Gewächse stehen den wilden an Frische der Farben, an Leichtigkeit der Blätter und Blumen weit nach. Man sieht es ihnen mehr oder minder an, daß sie bei uns nur gezwungen wachsen. Eine Pflanze dauert in einem Lande aus, wenn sie daselbst blüht, reifen Samen trägt und sich durch denselben fortpflanzt. Diejenigen Gewächse, welche in einem Lande ursprünglich zu Hause sind, nennt man einheimische und die, welche vor Al- ters nicht daselbst wuchsen, sondern aus fremden Ländern zu uns gebracht worden sind, fremde Gewächse. Um sich eine Vor- stellung von einem Lande zu machen, wie es ohne alle fremden Gewächse sein würde, muß man sich diese alle weg- und den Boden allein mit einheimischen Pflanzen bewachsen denken. Die meisten bei uns wild wachsenden Pflanzen sind einheimisch; ei- nige wenige unter ihnen sind fremden Ursprunges, z. B. der Stechapfel saus Ungarn durch die Zigeuner nach Deutschland gekommen), die Nachtkerze saus Virginien 1614), der Borätsch (aus Aleppo) rc. So findet man hingegen unter den Kultur- pflanzen einige einheimische, z. B. Mohrrübe, Pastinack, Küm- mel, Hopfen rc; denn der Mensch versammelt diejenigen Pflanzen in Menge um sich und baut sie an, welche ihm am meisten nützen, daher denn auch die Kulturpflanzen für Jeden, der ein Land kennen lernen und beschreiben will von großer Wichtigkeit sind.

10. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 117

1847 - Königsberg : Bon
117 Gerathen darf man aber weder Essig noch saure Speisen stehen- lassen, weil sich die Säure mit dem Kupfer verbindet und den giftigen Grünspan erzeugt- Wodurch unterscheidet sich das Silber von dem Duarze, dem Steinsalze rc.? — Beschreibet noch andere Metalle! — Was haben alle Mineralien mit einander gemeinv — Wodurch unterscheiden sie sich von den Thieren und Pflanzen? — Der Mensch. (Kdrfc. I. Anh. Viii.) §- 64. , -r Der Flllensch als Einwohner eines Landes^ Das höchste Leben auf Erden regt und äußert sich in dem Men- schen. Der Mensch ist das vornehmste und edelste aller irdischen Wesen. Durch seinen Körper gehört er der äußern, sinnlichen Welt, durchseinen denkenden Geist der unsichtbaren oder Geisterwelt an. Er ist nicht nur ein Kind der Erde, sondern der Erde und des Himmels zugleich. Der vernünftige Geist ist es noch mehr, als der schöne, aufrechte Körper, welcher ihn von allen Thieren und andern Geschöpfen unterscheidet. Er bewohnt die Erde, hält sich- nicht bloß auf ihr auf und nährt sich von ihren Früchten, son- dern er erforscht die Kräfte der Natur und macht sie seiner hö- heren Vernunstkraft unterwürfig. Jedoch wo Menschen wohnen sollen, müssen Pflanzen und Thiere sein. Je fruchtbarer ein Land ist, desto mehr Menschen kann es ernähren. Ein Land, wo viele Menschen wohnen, wo die Dörfer nur Viertel- und halbe Stunden weit von einander ent- fernt liegen (wie in den Niederungen) ist ein bevölkertes Land. Ein Land, das vermöge seiner Fruchtbarkeit mehr Men- schen.ernähren könnte, als es bewohnen, ist schlecht bevölkert. Ein gutes, aber schlecht bevölkertes Land kann auch nicht gut angebaut (kultivirt) sein. Ein von Menschen unbewohntes Land heißt eine Einöde. Wenn es so fruchtbar ist, daß es wohl Menschen ernähren könnte, also ein bewohnbares unbewohntes Land ist, so heißt es eine Wildniß. Ein unfruchtbares Land, das weder Thiere noch Menschen ernähren kann, weil es keine nährenden Pflanzen hervorbringt, heißt eine Wüste. Der Mensch siedelt sich gern an, wo es nur möglich ist. > Schon unter den Pflanzen giebt es gesellige, unt-r den Thieren desgleichen; die wahre Geselligkeit findet erst im Men- schenleben statt. Der Mensch ist zur Geselligkeit geboren, und einzeln, von der menschlichen Gesellschaft getrennt, kann er kaum sein äußerliches Leben erhalten. — Daher leben die Menschen
   bis 10 von 112 weiter»  »»
112 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 112 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 0
2 0
3 2
4 0
5 4
6 2
7 17
8 12
9 0
10 1
11 1
12 0
13 24
14 1
15 6
16 0
17 7
18 24
19 13
20 0
21 0
22 5
23 1
24 10
25 0
26 0
27 1
28 0
29 8
30 4
31 0
32 0
33 0
34 1
35 1
36 0
37 14
38 73
39 0
40 7
41 4
42 0
43 0
44 3
45 1
46 1
47 1
48 0
49 14

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 46
1 248
2 4
3 208
4 49
5 43
6 178
7 13
8 7
9 44
10 125
11 98
12 221
13 17
14 13
15 7
16 367
17 1214
18 15
19 122
20 14
21 350
22 9
23 96
24 286
25 16
26 69
27 55
28 126
29 60
30 26
31 8
32 27
33 11
34 35
35 3
36 55
37 88
38 111
39 347
40 55
41 20
42 440
43 10
44 53
45 273
46 20
47 29
48 100
49 95
50 51
51 23
52 53
53 5
54 159
55 15
56 14
57 47
58 16
59 38
60 13
61 24
62 13
63 3
64 45
65 45
66 35
67 19
68 20
69 41
70 112
71 47
72 19
73 18
74 13
75 127
76 127
77 1081
78 41
79 136
80 16
81 179
82 152
83 41
84 375
85 45
86 27
87 159
88 14
89 9
90 62
91 100
92 561
93 14
94 728
95 61
96 11
97 17
98 149
99 6

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 4
2 0
3 0
4 0
5 0
6 30
7 0
8 0
9 0
10 0
11 3
12 1
13 12
14 22
15 0
16 0
17 0
18 6
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 10
25 11
26 0
27 1
28 7
29 0
30 0
31 1
32 22
33 1
34 18
35 0
36 5
37 0
38 6
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 5
51 1
52 0
53 3
54 0
55 0
56 0
57 3
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 9
67 0
68 0
69 0
70 6
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 6
79 0
80 0
81 28
82 0
83 10
84 1
85 0
86 1
87 7
88 0
89 12
90 1
91 0
92 0
93 4
94 7
95 11
96 1
97 0
98 0
99 0
100 2
101 4
102 1
103 1
104 0
105 0
106 0
107 9
108 1
109 8
110 0
111 0
112 0
113 1
114 1
115 0
116 0
117 0
118 0
119 29
120 0
121 0
122 0
123 0
124 4
125 4
126 0
127 5
128 0
129 1
130 16
131 5
132 0
133 56
134 0
135 4
136 2
137 2
138 2
139 12
140 0
141 0
142 1
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 4
153 1
154 1
155 0
156 0
157 1
158 0
159 4
160 3
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 1
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 3
175 16
176 0
177 0
178 2
179 1
180 0
181 0
182 0
183 3
184 2
185 2
186 0
187 0
188 6
189 0
190 0
191 1
192 0
193 12
194 0
195 4
196 0
197 2
198 0
199 0