12s
in den Stand, ihre Nahrungsmittel leicht und in hinreichender
Menge aufzunehmen, und dann vergilt sie dem Menschen diese
Wohlthat reichlich (Hdb. I. §. 74).
§• 75.
Wie Nahrungsmittel -er Pflanzen.
Um die Nahrungsmittel der Pflanzen kennen zu lernen,
muß man ihre Bestandtheile untersuchen, und da findet man denn,
daß die Hauptmasse aller Pflanzen aus Kohlenstoff, Wasser-
stoff, Sauerstoff und Stickstoff besteht skdrfr. l. Anh. V.
§• 0.). Diese 4 Stoffe sind daher die hauptsächlichsten Nah-
rungsmittel der Pflanzen. Betrachtet man z B. die fette Haus-
wurz, die auf Dächern, den saftigen Mauerpfeffer, der auf
Mauern wächst, sodann manche Zwiebelgewächse, wie z. B. die
Tulpen, die im bloßen Wasser gezogen werden, so fleht man,
daß für viele Pflanzen Lu ft und Wa ff er zum Leben und Wachsen
hinreichen, da sie die genannten Bestandtheile enthalten und so
die Pflanzen ernähren können.
Den Kohlenstoff erhält die Pflanze aus der Luft
durch die Blätter iß- I"i-), hauptsächlich aber und so lange die
Blätter noch nicht entwickelt find, aus dem Boden durch die
Wurzel. Der Kohlenstoff wird mit Sauerstoff verbunden als
Kohlensäure aufgenommen, und der Sauerstoff durch die Blätter
wieder abgeschieden. Daher muß im Boden Kohlensäure enthalten
sein, wenn er die Pflanzen ernähren soll. Dies ist auch der Fast.
Gewöhnlich enthält das von der Wurzel aufgesogene Wasser die
Kohlensäure. Sie kommt von den Pflanzenstoffen her, die in
dem Boden verwesen, wobei viele Kohlensäure entsteht. Deswegen
ist ein schwarzer Boden, in dem viele Pflanzentheile vermodern,
in der Regel sehr fruchtbar. Forstleute nehmen daber den Wäl-
dern das im Herbste abfallende Laub, die sogenannte Waldstreu,
nicht hinweg, weil sie das einzige Düngmiltel derselben sind.
Die Wiesenerde, die Damm- oder Moorecde sind solche kohlen-
reiche Bodenarten und daher sehr geeignet, hellen Sand-, Thon-
und Kalkboden zu verbessern (Hdb Ii. S. 71.), die daran arm
sind. Auch werden letztere durch Zumischung von Modererde, wie
sie in hohlen Weiden und Eichen angetroffen wird, sodann durch
Kohlenpulver, welches die Fruchtbarkeit des Bodens außeror-
dentlich erhöht, und endlich durch den Dünger oder Mist, der
eine große Menge verwesender Pflanzenstoffe enthält, welche Koh-
lensäure liefern, wesentlich verbessert. Da übrigens der Kohlen-
stoff nicht das einzige Nahrungsmittel der Pflanzen ist, so kann
man wohl schwarzen und kohligen Boden finden, der doch nicht
so fruchtbar ist, weil ihm andere für das Leben der Pflanzen
erforderliche Stoffe fehlen. Ein solcher unfruchtbarer Boden ist
z. B. die schwarze Heideerde.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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156
preßte Saft dient gegen Blutspeien, der Same als schleimiges
Mittel.
8. Der Hopfen, ein hohes, windendes Kraut mit lappigen,
schärflichen Blattern, trägt Samenblüthen in schuppigen Kätzchen,
mit einem gelben, harzigen Staube bedeckt, welcher dem Biere
jene angenehme, gesunde und nicht zu ersetzende Bitterkeit verleiht.
9. Der Rhabarber, dem Sauerampfer ähnlich, wächst im
mittleren Asten und liefert in seiner Wurzel ein Abführmittel
und auch eine gelbe Farbe.
tz. 96.
6. Mit 2 Samen.
Die Blüthenstiele entspringen alle aus einem Punkte am
Ende des Stengels und der Aeste und bilden eine Dolde. Die
beiden Samen liegen mit der flachen Seite dicht an einander
(Familie der Doldenblüthler, Linne's 2. Ordnung der 5. Klaffe).
I. Der Wasserschierling (Ix. 17.) oder giftige Wüth-
rich in tiefen Sümpfen und an den moorgründigen Ufern der
See'n und Flüsse, auch auf Floßholz, blüht im Sommer. Die
ausdauernde Wurzel ist wurzelstockig, dick, fächerig, viele senk-
rechte, ziemlich straffe Wurzelfasern austreibend, die braun sind
und 4 bis 9 Quirle bilden. Die Fächer enthalten einen hellgel-
den, höchst giftigen Milchsaft, der an der Luft ins Saffrangelbe
übergeht. Der Stengel ist 2 bis 4' hoch, aufrecht, stielrund,
leicht gestreift, kahl, gegen den Grund purpurfarbig, röhrig und
gezweitheilt. Die Blätter sind kahl, die wurzelständigen gefiedert-
vielfach-zusammengesetzt, zuweilen 12" und darüber lang; die
stengelständigen stehen wechselweis; die unteren sind gesiedert-
doppeltzusammengesetzt, die oberen gefiedert-zusammengesetzt. Die
Blättchen sind lanzettförmig und sägenartig; das unpaare ist stets
dreitheilig, die gepaarten aber sind ungetheilt, 2- und drei-
theilig. Die Blattstiele sind stielrund, röhrig, kahl am Grunde
scheibenförmig und mit einem häutigen Rande versehen. Die
Blumen bilden gipfelständige und dem Blatte gegenüberstehende,
zusammengesetzte Dolden. Die allgemeine Dolde ist vielstrahlig
und gewölbt, die besondere vielblumig, fast halbkugelförmig. Die
allgemeine Hülle fehlt; die besondere hat viele linienförmige
Blättchen, von denen die äußeren öfters breiter als die übrigen,
länger als die Döldchen und fast sägenartig sind. Der kaum
. bemerkbare Kelch hat 5 Zähne, die Krone 5 gleiche, eingebogen-
herzförmige, weiße Blätter. Die 5 fadenförmigen Staubfäden
tragen rundliche, zweifächrige Kölbchen. Der fast halbkugelför-
mige Fruchtknoten befindet sich unter dem Kelche und trägt 2
fadenförmige, anfangs aufrechte, dicht an einander liegende, nach-
her auswärts gebogene Griffel mit stumpfen Narben. Die Frucht
ist fast kugelrund, niedergedrückt, mit breiten, wenig erhabenen
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
37
Das Land ober der Erdboden unter dem Wasser ist entweder
unter einer Quelle und heißt dann der Boden oder das Gerinne
der Quelle, oder unter einem Bache der Rinnsal des Baches,
oder unter einem Fkusse das Flußbett, oder unter einem Strome
das Strombette, die Stromrinne; oder unter einem See
der Seegrund, der Seeboden, das Seebecken, oder unter
dem Meere der Meeresgrund oder Meeresboden, das
Meerland oder Me er deck en. Land, auf welchem unmittelbar
beständig Eis aufliegt, nennt man Eis land.
Die ganze äußerste Fläche der Erde oder des Erdreiches, sie
mag nun unter oder über dem Wasser sein, könnte man die
Erdrinde oder Erdkruste nennen.
Das Bette aller Gewässer besteht aus dem Boden oder
Grund und aus den Seitenwänden. Der Grund steigt gegen
die User an einigen Orten sanft und allmäiig, an andern
steil hinan.
Der Boden des Meeres oder der Seegrund ist in Hinsicht
der Form dem trockenen Erdboden oder dem Lande ähnlich.
Könnten wir das Wasser des Meeres gänzlich ablassen, so wür-
den wir auch hier Höhenzüge und Thäler, niedrig- und hochlie-
gendeebenen erblicken. Die Höhenzüge des Seebodens sind entweder
Seehügel oder Seegebirge soder Wasseranhöhen, Wasser-
gehügel, Wassergebirge) So kann man auch die Thäler des
See- oder Meerbodens Wasserthäler oder Wassertiefen nennen.
Wenn die höchsten Theile des Meerlandes (durch die Wasser-
Region in die Luft-Region) über dem Wasserspiegel hervorragen
und von einigem Umfange sind, so bilden sie Inseln. Also kann
man die Jnselreihen als die sichtbaren höchsten Theile eines See-
gebirges betrachten. Einzelne Felsenspitzen, die aus dem Wasser
gleich Pfeilern hervorragen, nennt man Klippen; gehen sie nur
bis unter den Wasserspiegel und nicht über denselben hinaus,
so heißen sie blinde Klippen, weil sie von den Schissern nicht
bemerkt werden. Eine Reihe von Klippen heißt ein Felsenriff.
Klippen und Felsenriffe finden sich oft an den Küsten, welche
dann Klippenküsten heißen. Die Klippen selbst, welche die
Küsten umschließen, werden in manchen Gegenden sän den Küsten
der skandinavischen Halbinsel) Scheren genannt. Abgeplattete
Erhöhungen des Meerbodens von meistens geringem zuweilen
auch beträchtlichem Umfange und größtentheils ebener Oberfläche,
die höchstens 40' tief unter dem Wasserspiegel liegen, gewöhnlich
aber (wenigstens zur Zeit der Ebbe) über denselben hinausragen
und überhaupt Untiefen verursachen, nennt man Sandbänke,
wenn sie aus Sand bestehen, Felsenbänke, wenn sie Fels-
platten sind, auch wohl im allgemeinen, flachen Boden. Be-
finden sie sich vor der Mündung der Flüsse oder vor dem Ein-
gänge in einen Hafen, so heißen sie Barren, auch wohl Fluß-
riegel. Sind sie in einem Flusse, so nennt man sie auch
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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11
an andern niedrig. Erhabenheiten und Vertiefungen weckffelw
mit einander ab. Die Vertiefungen liegen zwischen den Erhe-
bungen; oft werden auch die Vertiefungen von den Erhebungen
umschlossen. Im Freien haben wir diese Verschiedenheit schon
oft gesehen; daher können wir sie auf unsern Tafeln abbilden.
Beträchtliche gleichförmige Landerstreckungen ohne merkliche
Erhöhungen und Vertiefungen nennt man Ebenen, Flächen,
flaches Land. Der Boden der Ebenen ist meist wellenförmig.
Man vergleicht in dieser Beziehung das Land mit einem großen
Gewässer oder mit dem Meere, welches der Sturm bewegt. Wo
sind bei uns Ebenen?
Dasjenige Land, welches sich in einer Gegend am wenigsten
Liber den Spiegel des Wassers erhebt, das ihre tiefsten Stellen
bedeckt, ist das niedrigste Land derselben. Es befindet sich ge-
wöhnlich an den Ufern der Gewässer und heißt dann eine Nie-
derung (z. B. die Weichselniederung, das Oder-, Warthe- und
Netzbruch). Gewöhnlich sind die Niederungen fruchtbar und
wasserreich, haben schönen Graswuchs und eignen sich daher zu
Wiesen und Weideplätzen. Einen großen und niedrigen Land-
strich (bet 500' Meereshöhe nicht übersteigt) nennt man eine
Tiefebene und bei größerem Umfange Tiefland (wie Preußen,
Pommern, Posen, Brandenburg). Es giebt solche, die tiefer
liegen als die Oberfläche des Meeres und daher gegen seiu
Ueberfluthen durch Deiche oder Dämme geschützt werden müssen
(z. B. Holland). Steppen sind Niederungen, die sich durch
ihren Mangel an süßem Wasser, einen sandigen und salzigen
Boden und deshalb auch durch Salzsee'n und Salzquellen aus-
zeichnen. Große Ebenen, besonders in heißen Gegenden, welche mit
einem trockenen, unfruchtbaren Sande bedeckt sind, und wo die
Sonnenhitze keine Pflanzen aufkommen läßt, heißen Wüsten.
In diesen trifft man einzelne fruchtbare, wasserhaltige Stellen,
Oasen genannt (die als Inseln in dem Sandmeere zu betrach-
ten sind).
Eine weit und breit ausgedehnte Landerstreckung, die sich
300' und noch mehr über das Meer erhebt, ist ein hohes Land,
ein Hochland (Plateau) oder ein Erdbuckel, eine Landhöche,
Tafel- oder Scheitelfläche, und zwar gehört sie zu den Hoch-
ebenen erster Klasse, wenn sie mehr als -1000', dagegen zur
zweiten Klasse, wenn sie weniger als 4000' Fuß Hohe hat (die
größte in Europa an den Quellen der Wolga). Manche erstrecken
sich so weit, daß der Reisende gar nicht mehr auf einer Erhebung
zu sein glaubt. Sowohl das hohe wie das niedrigste Land hat
ebene Stellen, kleine und größere Ebenen.
Man theilt also alles Land in hohes und niedriges, in Hoch-
land und Niederung und in gleichförmiges und ungleichförmiges
oder in ebenes und unebenes Land. Zu welcher Art gehört un-
sere Gegend?
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Extrahierte Ortsnamen: Pommern Posen Brandenburg Holland Europa Wolga
16
Häufig steigt ein Absatz wieder etwas aufwärts, ehe ec sich nach
unten krümmt; ein solcher Abfall heißt ein Rückfall.
Der Fuß der Berge ist meistens flach mit sanften wellen-
förmigen Abhängen und mehr oder weniger, oft gar nicht aus-
gebreitet. — Die Einschnitte oder Einbiegungen, welche in den
Fuß eines Berges hineingehen, nennt man'berg- oder Ge-
birgsb usen.
Anm. Sind die Schüler mit allen diesen Ausdrücken bekannt, so ver-
suche der Lehrer, die ganze Form eines ihnen bekannten Hügels
oder Berges mit ihnen durchzunehmen. Dabei wird angegeben
1. der Name, 2. die Lage und Ausdehnung, 3. die Gestalt
(Höhe) und 4. der Anbau auf demselben. Bei der Beschreibung
ganzer Hügelreihen ist außerdem noch die Richtung (der Anfang,
die Fortjetzuna und das Ende oder der Anschluß an ein anderes
Gebirge) zu berücksichtigen.
§• 8-
Pie Vertiefungen des Fand es.
Wo es Erhebungen des Bodens giebt, da kommen natür-
licher Weise auch Vertiefungen vor. Diese find sanfter und un-
merklicher in den scheinbar flachen Gegenden, bedeutender im
wellenförmigen Hügellande und am stärksten in den Gebirgen;
doch kommen auch in Flachgegenden oft scharfe Einschnitte des
Bodens vor, und an der Seite von Hochebenen senkt sich zu-
weilen schnell das Land zu tiefen Thalungen und niedrigen Ebe-
nen herab.
Vertiefungen des Landes sind Landerstreckungen oder
Landstriche, die gegen benachbarte Höhen tief oder niedrig liegen.
Hierher kann man auch die Niederungen rechnen (§. O.s.
Die wichtigsten und am häufigsten vorkommenden Vertiefungen
sind die Thäler, andere geringere die Schluchten, Spalten,
Klüfte, Abgründe, Höhlen. Gruben, Steinbrüche,
Bergwerke sind Vertiefungen, von Menschen gemacht; Hohl-
wege, Pässe ldesileen) sind theils das Werk der Natur, theils
das Werk der Kunst.
Eine Strecke Landes zwischen'hügeln und Hügelreihen heißt
ein Grund. Ein breiter, flacher Raum zwischen Gebirgen ist
eine Thalebene oder Aue. Ein gegen seine Länge schmaler,
von Gebirgen eingeschlossener Raum seine Landerstreckung zwi-
schen Bergreihen) ist ein Thal. Sehr enge Thäler zwischen
schroffen Berggehängen nennt man Schluchten. Der obere
Theil der Schluchtseiten oder Sch lucht wände ist der Rand,
von wo man die ganze Breite der Schlucht übersehen kann. Es
giebt Schluchten, die sanft, aber häufiger solche, die jäh abfallen.
Manche Schluchten sind zugleich Pässe. Eine tiefe Schlucht, die
oben fast enger als unten ist, nennt man einen Schlund.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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73
all, wo viele Pflanzen wachsen und verfaulen, oben aufliegt,
nennt man Damm- oder Garten-, auch Pflanzenerde.
Sie ist gemischt aus Sand, Thon und Theilen verfaulter Pflan-
zen und Thiere. Die Gartenerde ist die fruchtbarste und wird
deshalb durch Mist, Dung oder Dünger vermehrt. Da aber
manche Pflanzen mehr, andere weniger Dammerde zu ihrer
Nahrung bedürfen, so ist oft der zu fette Boden eben so schädlich
als der magere. Enthält z. B. das Erdreich mehr als den
fünften Theil Gartenerde, so schießt das Getreide wohl in üppige
Halme, bringt aber wenig Körner.
Der Lehm läßt das Wasser auf sich stehen, daher die Land-
* leute den Lehmboden auch kalten Boden nennen. Der Sand
läßt das Wasser durchsiegen und bleibt fast trocken. Die frucht-
bare Erde wird vom Wasser angefeuchtet und nimmt mehr da-
von in sich auf als der Sand.
Bei trocknem, warmen Wetter springt der Lehmboden auf
und bekommt Risse, der Sand und die Dammerde werden
staubig.
Häufig besteht der Boden aus einem Gemische von Thon,
Sand und Kalk. Diese vermischte, gewöhnlich grau und grau-
und gelblich fettige Erde ist die Mergel erde.
Die Ackersleute vermischen die verschiedenen Erdarten, um
eine durch die andere zu verbessern, z. B. Sandboden durch Lehm
oder Mergel. — Wenn der Kalkstein zu Staub zerfällt sver-
.wittert) und sich mit Gartenerde vermischt, so giebt es einen
fruchtbaren Boden. — Am Fuße der Gebirge, in Thalgründen,
die ehemals Seeboden waren, ist in der Regel sehr fruchtbares
Erdreich.
In sumpfigen Gegenden findet man häufig eine schwarze,
fette, von harzigen Theilen und einem Geflechte von Wurzeln
durchdrungene Erde, welche getrocknet brennt und Torf heißt.
Der sumpfige Boden, wo man Tors sticht, heißt Torfboden,
auch Torfmoor.
Weichland heißt jeder Boden, der vom Wasser durch-
drungen und immer oder doch größtentheils naß und weich ist.
Je weniger feucht, desto ähnlicher ist er dem erdigen Boden, und
je nässer, desto ähnlicher dem völligen Wasser. Auch das Weich-
land bringt Pflanzen hervor, doch kein Getreide.
An Felsenwänden und an den Wänden tiefer Gruben sieht
man, daß das Erdreich in verschiedenartigen Lagen über einander
liegt, und an einigen Felsenwänden auch, daß diese Lagen auf-
recht an einander stehen oder in schiefer Richtung auf einander
liegen. Diese Lagen nennt man Schichten. Sie sind von ver-
schiedener Farbe, einige weiß, andere roth, gelb, grau rc. Die
Dicke oder Mächtigkeit der Schichten ist ebenfalls sehr verschie-
den. Manche sind nur einige Linien mächtig, andere einen und
mehrere Zoll, noch andere einen und mehrere Fuß, ja einige
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
79
gebirge sind besonders reich an Versteinerungen, brennbaren Mk-
nerialien, z. B. Steinkohlen in großen Lagern und Asphalt oder
Bergpech; auch Metalle enthalten sie, vorzüglich, Kupfer, Eisen
und Blei. Im Flötzkalke findet man Hornstein- oder Feuerstein-
lager, in den Flötzgipsgebirgen vorzüglich Schwefel und Salz und
viele Schwefel- und Mineralquellen. Die gelblich weißen Kreide-
felsen enthalten viele Feuersteine. Die Flötzgebirge sind vom
Wasser meistens aus den Trümmern der Urgebirge und wohl
zum Theil aus dem Wasser selbst niedergeschlagen worden. Es
giebt unter ihnen schöne, ansehnliche Berge, die zwar nicht so
hoch sind wie die Urgebirge, aber steiler und jäher aussehen.
Die Gegenden am Fuße und in den Thalern der Flötzgebirge
sind meist recht fruchtbar, voll schöner Laubwälder, fruchtbarer
Felder und Wiesen. Wo es warm genug dazu ist, sieht man an
den Abhängen Obstpflanzungen, Hopfen und Weinberge. Oben
auf den Höhen der Flötzgebirge ist es aber freilich hier und da
etwas kahl und unfruchtbar, wenn nicht etwa Waldungen da
angepflanzt sind; denn das Kalkgebirge hat oben auf seinen
Gipfeln meistens gar kein Wasser, keine Quelle, keinen Bach,
noch weniger einen See. Da müssen die Leute oft sehr weit vom
Berge hinuntergehen, um Wasser für den Haushalt und für ihr
Vieh zu holen, oder sie müssen das Regenwasser in Gruben und
Pfützen auffangen aus denen sie ihr Vieh tränken und ihr Bier
brauen. Im Thale aber haben sie Wasser genug und fast reich-
licher als im Urgebirge; denn alles Wasser, das oben auf die
Kalkberge fällt oder sich aus der Luft niederschlägt, das rinnt in
kleinen Ritzen hinunter und sammelt sich unten, wo es oft so
stark aus den Bergen herausquillt wie ein Bach, so daß ein sol-
cher Ouell gleich Mühlräder treibt.
Auf den Flötzgebirgen sind die aufgeschwemmten Ge-
birgsarten gelagert. Sie bestehen aus Theilen der aufge-
schwemmten Flöh-, Uebergangs- und Urgebirge, also aus Schutt,
Sand, Grus, Steinen und Felsblöcken und aus Thonerde und
sind besonders durch die Gewalt des Wassers in Ueberschwem-
mungen gebildet worden. Daher ist es begreiflich, daß die Be-
siandtheile des Bodens um so mannichfaltiger werden, je mehr
man sich ihnen nähert. Die Hügel des ausgeschwemmten Lan-
des bestehen zuweilen aus Kalktuff, der sich unter dem Wasser
niederschlägt, sind aber meistens Schutthügel und Schuttberge
saus Gebirgstrümmern entstanden). Enthalten sie viele Theile
von edlen Metallen, so daß es sich der Mühe lohnt, diese aus
dem Schutte auszuwaschen oder auszuschwemmen, so nennt man
sie Seifen gebirge. Das aufgeschlemmte Land ist das jün-
gere, und das, welches noch täglich von den Flüssen oder vom
Meere aufgeschwemmt oder vom unterirdischen Feuer durch Erd-
beben verändert wird, das jüngste Land der Erde. In unserer
Heimath ist das aufgeschwemmte Land leider bekannt genug;
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
83
des Sonnenlichtes schwächt. So lange sie unter dem Wasser
stehen, haben sie feine fadenförmig zertheilte Blätter; kommen
sie aber mit ihren Blättern über die Oberfläche des Wassers, so
werden diese breit, mehr rund, am Grunde bald mehr, bald we-
niger ausgeschnitten. Sie sind in der Regel entweder sehr saf-
tig oder schwammig, einige auch lederartig.
So verschieden der Boden des trockenen Landes, so verschie-
den sind auch die Gewächse, die auf ihm stehen. — In schwar-
z m kalten Sumpfboden mit Torfgrund wächst Torfmoos, Torf-
heide oder Andromede, Porst rc.; in ausgetrockneten Sümpfen,
<in sumpfigen Ufern der Bäche und Flüsse das scharfe Riedgras,
Bitterklee, Weiden rc. An dumpfen, feuchten, schattigen Orten,
auch unter der Erde in dumpfen Höhlen, feuchten Kellern wachsen
die Pilze und Moose; unter schattigen Gebüschen der Nacht-
schatten, Schachtelhalm, Schierling, Münze rc.; an feuchten,
schattigen und warmen Stellen, im Schutze von Bäumen und
Gesträuch, im Schalten von Mauern und gespaltenen Steinen
die Farrenkräuter. — Aus feuchtem, lockerem Boden wachsen die
Gräser. Grasreiche oder grasige Gegenden deuten auf frucht-
baren Boden. Auf nördlichen Abhängen der Berge stehen die
Gräser oft haufenweise beisammen und halten die Feuchtigkeiten
an. — Wo Zwiebelgewächse stehen, in meistens fetter und feuch-
ter Boden. — Auf der Damm- oder Gartenerde wachsen starke,
krautige Pflanzen von saftigen, fleischigen Blättern und Wur-
zeln und di? Obstbäume. — Auf Thon- und Lehmboden trifft
rnan Gewächse von starken, festen Wurzeln und trockenem An-
sehen, z. B. Disteln, Mohn, Reseda rc. -— Auf Sand wachsen
leichte Gewächse mit faserigen Wurzeln; je weniger fest der Sand
ist, desto mehr breitet sich die Wurzel aus, wie bei dem Sand-
riedgrase, dem kriechenden Weizen rc- Je mehr Lehmkheile der
Boden enthält, desto röther färben sich die weißen Blumen,
z. B. der Ackerwinde. — Auf trockenem sandigem und steinigem
Boden stehen in der Regel die Nadelhölzer, auf lockerem schwar-
zen und auf festem lehmigen Grunde die Eichen. Auf Stein
und Kies und auf Mauern wachsen Pflanzen mit feinen knolligen
Wurzeln, z. B. der Steinbrech, auf schattigen Schutthaufen die
Ochsenzungen, der Eisenhart rc. — Auf schiefe Flächen können
zu einer Tageszeit die Sonnenstrahlen senkrecht fallen, wenn jene
nicht gerade gegen Norden abdachen, daher an ihnen, besonders
on sanften Bergabhängen gegen Südost, Süd und Südwest die
ausländischen Pflanzen aus einem wärmeren Klima angepflanzt
werden. Wo man an den südlichen Abhängen Weinberge sieht,
wird man an den nördlichen Getreidefelder, Wiesen und Wal-
dung gewahr. — Eine noch auffallendere Verschiedenheit der Ge-
wächse findet man in jeder Gegend, wo Berge sind, auf bew
Höhen und in den Thälern: denn das Höhenklima ist kälter, undr
die Luft dünner als im Thale. Die Bergpflanzen sind niedrig
6*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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Hecken. Ein Gehölz auf sumpfigem und morastigem Boden ist
ein Bruch (Elsbruch) Ein Platz, den Laubhölzer oder Nadel-
hölzer bedecken, heißt ein Gehölz, auch ein Holz; ganze Land-
striche, die mit Hol; bewachsen sind, heißen Wälder. Die Eichen-
wälder, Buchenwälder, Birkenwälder nennt man Licht- oder
Laubgehölze, die Tannen- und Fichtenwälder aber Schwarz-
gehölze. Ein Fichten-, Kiefern- und Tannenwald, der einen
sandigen Boden von weiter Erstreckung in die Länge und Breite
einnimmt heißt auch eine Heide.
Die Gewächse, welche wir jetzt in unserm Vaterlands sehen
gedeihen entweder von selbst, ohne Zuthun des Menschen, oder
nur durch dessen Pflege. Die erstern nennt man wildwach-
sende, die andern Kulturgewächse. Die letztern sind alle aus
fremden, zum Theil sehr entfernten Ländern zu uns gekommen,
z. B. Hyazinthen, Lilien, Mohn saus der Türkei,) Sonnenblumen,
Kartoffeln, Taback saus Amerika), Kohl saus England), Zucker-
wurzeln saus China), Schminkbohnen, Hirse saus Indien), Zwie-
beln, Knochlauch saus Aegypten), Roggen saus .der Tartarei),
Weizen, Gerste (aus Südeuropa), die edleren Obstbäume saus
Asien). — Diejenigen Pflanzen, welche bei uns ursprünglich
wild wachsen, sind die Eichen, Buchen, Birken, Kiefern, Holzäpfel
und Holzbirnen (Knödeln oder Kruschken) und die meisten Feld-
kräuter. Die meisten kultivirten Gewächse stehen den wilden an
Frische der Farben, an Leichtigkeit der Blätter und Blumen weit
nach. Man sieht es ihnen mehr oder minder an, daß sie bei
uns nur gezwungen wachsen.
Eine Pflanze dauert in einem Lande aus, wenn sie daselbst
blüht, reifen Samen trägt und sich durch denselben fortpflanzt.
Diejenigen Gewächse, welche in einem Lande ursprünglich zu
Hause sind, nennt man einheimische und die, welche vor Al-
ters nicht daselbst wuchsen, sondern aus fremden Ländern zu uns
gebracht worden sind, fremde Gewächse. Um sich eine Vor-
stellung von einem Lande zu machen, wie es ohne alle fremden
Gewächse sein würde, muß man sich diese alle weg- und den
Boden allein mit einheimischen Pflanzen bewachsen denken. Die
meisten bei uns wild wachsenden Pflanzen sind einheimisch; ei-
nige wenige unter ihnen sind fremden Ursprunges, z. B. der
Stechapfel saus Ungarn durch die Zigeuner nach Deutschland
gekommen), die Nachtkerze saus Virginien 1614), der Borätsch
(aus Aleppo) rc. So findet man hingegen unter den Kultur-
pflanzen einige einheimische, z. B. Mohrrübe, Pastinack, Küm-
mel, Hopfen rc; denn der Mensch versammelt diejenigen Pflanzen
in Menge um sich und baut sie an, welche ihm am meisten
nützen, daher denn auch die Kulturpflanzen für Jeden, der ein
Land kennen lernen und beschreiben will von großer Wichtigkeit sind.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Amerika England China Indien Südeuropa Asien Deutschland Aleppo
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Gerathen darf man aber weder Essig noch saure Speisen stehen-
lassen, weil sich die Säure mit dem Kupfer verbindet und den
giftigen Grünspan erzeugt-
Wodurch unterscheidet sich das Silber von dem Duarze,
dem Steinsalze rc.? — Beschreibet noch andere Metalle! —
Was haben alle Mineralien mit einander gemeinv — Wodurch
unterscheiden sie sich von den Thieren und Pflanzen? —
Der Mensch.
(Kdrfc. I. Anh. Viii.)
§- 64.
, -r
Der Flllensch als Einwohner eines Landes^
Das höchste Leben auf Erden regt und äußert sich in dem Men-
schen. Der Mensch ist das vornehmste und edelste aller irdischen
Wesen. Durch seinen Körper gehört er der äußern, sinnlichen Welt,
durchseinen denkenden Geist der unsichtbaren oder Geisterwelt an.
Er ist nicht nur ein Kind der Erde, sondern der Erde und des
Himmels zugleich. Der vernünftige Geist ist es noch mehr, als
der schöne, aufrechte Körper, welcher ihn von allen Thieren und
andern Geschöpfen unterscheidet. Er bewohnt die Erde, hält sich-
nicht bloß auf ihr auf und nährt sich von ihren Früchten, son-
dern er erforscht die Kräfte der Natur und macht sie seiner hö-
heren Vernunstkraft unterwürfig.
Jedoch wo Menschen wohnen sollen, müssen Pflanzen und
Thiere sein. Je fruchtbarer ein Land ist, desto mehr Menschen
kann es ernähren. Ein Land, wo viele Menschen wohnen, wo die
Dörfer nur Viertel- und halbe Stunden weit von einander ent-
fernt liegen (wie in den Niederungen) ist ein bevölkertes
Land. Ein Land, das vermöge seiner Fruchtbarkeit mehr Men-
schen.ernähren könnte, als es bewohnen, ist schlecht bevölkert.
Ein gutes, aber schlecht bevölkertes Land kann auch nicht gut
angebaut (kultivirt) sein. Ein von Menschen unbewohntes Land
heißt eine Einöde. Wenn es so fruchtbar ist, daß es wohl
Menschen ernähren könnte, also ein bewohnbares unbewohntes
Land ist, so heißt es eine Wildniß. Ein unfruchtbares Land,
das weder Thiere noch Menschen ernähren kann, weil es keine
nährenden Pflanzen hervorbringt, heißt eine Wüste. Der Mensch
siedelt sich gern an, wo es nur möglich ist.
> Schon unter den Pflanzen giebt es gesellige, unt-r den
Thieren desgleichen; die wahre Geselligkeit findet erst im Men-
schenleben statt. Der Mensch ist zur Geselligkeit geboren, und
einzeln, von der menschlichen Gesellschaft getrennt, kann er kaum
sein äußerliches Leben erhalten. — Daher leben die Menschen
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]